Die zu leistende Arbeitszeit ist individuell im Arbeitsvertrag festgelegt. Aber wie werden diese Stunden unter Einhaltung rechtlicher Grundlagen genau berechnet?
In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Unterschiede es zwischen den einzelnen Typen von Arbeitszeit gibt. An konkreten Beispielen wird veranschaulicht, wie Arbeitnehmer Ihre Zeit aufteilen und wie Arbeitgeber überprüfen können, dass alles im rechtlichen Rahmen bleibt.
Wie berechnet man die Arbeitszeit effektiv?
Die effektive Berechnung der Arbeitszeit bietet eine wichtige Grundlage für den Vergleich von Soll- und Ist-Arbeitszeit sowie der Kontrolle von Mehrarbeit oder Überstunden. Dabei wird zwischen der täglichen, der wöchentlichen, der monatlichen und der jährlichen Arbeitszeit unterschieden.
Tägliche Arbeitszeit
Die tägliche Arbeitszeit wird mithilfe einer Division von der individuellen Wochenarbeitszeit mit den Arbeitstagen pro Woche ermittelt. Insbesondere für die präzise Planung und Steuerung der Arbeitsbelastungen eines Mitarbeitenden ist die tägliche Arbeitszeit von Bedeutung.
Wöchentliche Arbeitszeit
Im Arbeitsvertrag wird häufig die wöchentliche Arbeitszeit festgelegt. Diese wird für die Ermittlung der durchschnittlichen Arbeitszeit pro Tag eingesetzt. Dividiert man also die wöchentliche Arbeitszeit mit den Arbeitstagen, so ergibt sich die durchschnittliche Arbeitszeit pro Tag. Hierbei ist hervorzuheben, dass es sich um einen theoretischen Durchschnitt handelt. In der beruflichen Praxis kann die Arbeitszeit pro Tag variieren.
Monatliche Arbeitszeit
Für die Lohnabrechnung kommt die monatliche Arbeitszeit zum Tragen. Dafür ist im ersten Schritt die durchschnittliche Wochenanzahl pro Monat zu berechnen. Diese ergibt sich aus der Division der Wochenanzahl pro Jahr durch die 12 Monate.
Im zweiten Schritt wird die durchschnittliche Wochenanzahl pro Monat mit der wöchentlichen Arbeitszeit multipliziert. Das Ergebnis zeigt die monatliche Arbeitszeit im Durchschnitt.
Auch der Stundenlohn lässt sich mithilfe der monatlichen Arbeitszeit ermitteln. Hierfür wird der Monatslohn mit der monatlichen Arbeitszeit dividiert.
Jährliche Arbeitszeit
Die jährliche Arbeitszeit umfasst alle Arbeitszeiten innerhalb eines Jahres. Diese wird berechnet, indem die wöchentliche Arbeitszeit mit der Anzahl der Wochen multipliziert wird. Vor allem entscheidend ist die jährliche Arbeitszeit für langfristige Planung von Projekten, die Budgetierung und die Ressourcenverteilung.
Beispiel zur Berechnung der Arbeitszeit
Anwendungsbeispiel 1: Peter hat in seinem Arbeitsvertrag eine wöchentliche Arbeitszeit von 36 Stunden festgelegt. Peter arbeitet sechs Tage in der Woche.
Tägliche Arbeitszeit | Monatliche Arbeitszeit | Jährliche Arbeitszeit |
---|---|---|
36 Stunden/6 Tage= 6 Stunden | 52 Wochen /12 Monate = 4,33 durchschnittliche Wochen pro Monat 4,33 * 36 Stunden pro Woche = 156 Stunden pro Monat |
36 Stunden pro Woche * 52 Wochen = 1872 Stunden pro Jahr |
Anwendungsbeispiel 2:
Montags möchte Peter lediglich vier Stunden arbeiten. Er fragt sich, wie sich das auf die Arbeitszeit der anderen Tage auswirkt.
Bei der Berechnung ergibt sich folgendes Ergebnis:
36 Stunden – 4 Stunden = 32 Stunden; 32 Stunden/ 5 Tage = 6,4 Stunden pro Tag
Wenn Peter montags vier Stunden arbeiten möchte, dann muss er an den anderen Tagen der Woche 6,4 Stunden arbeiten.
Werden Pausen in die Arbeitszeitberechnung einbezogen?
Pause- und Ruhezeiten zählen nicht nur Arbeitszeit. Diese stellen eine Unterbrechung der Arbeitszeit dar und unterliegen rechtlichen Bedingungen.
Nach 6 Stunden muss der Mitarbeitende eine halbe Stunde Pause machen. Bei 9 Stunden sind es 45 Minuten, die dem Mitarbeitenden zur Erholung während der Arbeitszeit zustehen.
Wie berechnet man die Arbeitszeit bei Teilzeitarbeit?
Eine Besonderheit bei der Arbeitszeitberechnung ist die Teilzeitarbeit. Bei der Teilzeitarbeit wird die Arbeitszeit entsprechend der vertraglich festgelegten Bedingungen berechnet. Eine Arbeitszeiterfassungssoftware mit integriertem Arbeitszeitrechner berücksichtig dies bei der Ermittlung der Arbeitszeit.
Zeiterfassung
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Welche Auswirkungen haben Feiertage auf die Berechnung der Arbeitszeit?
Neben Krankheitstagen fließen auch Feiertage in die Berechnung der Arbeitszeit ein. Anders als in Branchen wie zum Beispiel der Gastronomie wird meistens nicht an Feiertagen gearbeitet. Diese wird nicht als Arbeitszeit erfasst. Die nicht geleistete Arbeitszeit an einem Feiertag muss demnach nicht nachgeholt werden.
Was ist der Unterschied zwischen Brutto- und Nettoarbeitszeit?
Die Bruttoarbeitszeit umfasst die Summe aller Stunden bei der Arbeit, die der Mitarbeitende physisch anwesend gewesen ist. Hier sind mögliche Pausen oder Unterbrechungen nicht abgezogen.
Bei der Nettoarbeitszeit werden Pause- und Ruhezeiten abgezogen. Übrig bleibt die Arbeitszeit, in der der Mitarbeitende tatsächlich die Arbeitsleistung erbringt.
Wie können Unternehmen sicherstellen, dass sie die gesetzlichen Vorgaben zur Arbeitszeit einhalten?
Mit einer Arbeitszeiterfassungssoftware können Unternehmen sicherstellen, den Vorgaben gemäß §3 des Arbeitszeitgesetzes (ArbZG) leicht zu entsprechen.
Zu den weiteren Vorteilen einer Arbeitszeiterfassungssoftware zählt insbesondere die automatische Berechnung der Arbeitszeiten, die Berücksichtigung von Pause- und Ruhezeiten und die Überwachung von Überstunden. Gleichzeitig ist die präzise Planung und Steuerung der Mitarbeitenden leicht möglich.